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Zu wenig Platz für Rad- und Fußverkehr auf der Innbrücke

Die Innbrücke wird von vielen Autos, Radlern und auch Fußgängern benutzt. Die Bürgersteige sind Fußgänger- und Fahrradweg in einem. Fahrradfahrer und vor allem Schulkinder fahren sowohl auf der linken wie rechten Seite mit einem Abstand von wenigen Zentimetern zur Fahrbahn. Auch werden die Radwege oft gegen die Fahrtrichtung benutzt, z.B. auf dem Weg zu den Sportanlagen stadtauswärts.
Auf den Fahrbahnen sind sowohl LKWs als auch Pkws mit bis zu 70 Km/h unterwegs. Wo bleibt der Abstand von mind. 1,5 Meter zwischen LKW und Fahrradfahrern und auch Fußgängern? Hier muss eine Lösung erfolgen.

Lösungsvorschläge

Es gibt verschiedene Lösungsvorschläge:

1. Vorschlag von Heinz Brandner: Fußgängerbrücke von der TSV-Halle über den Inn zur Friedhofstrasse, wie auf der folgenden Skizze zu sehen:

Diese Variante wurde auch schon bei den Bürgerwerkstätten im Rahmen des Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes diskutiert und war im daraus resultierenden “Verkehrskonzept” enthalten.

Nachteil: Die Lösung ist relativ teuer. Schwierig wäre auch die Anbindung an die Friedhofstraße und den Stadtplatz.

2. Vorschlag von Dr. Volker Stanjek: Für den Autoverkehr sind 3 Spuren vollkommen ausreichend.
Der gewonnene Platz kann für eine Verbreiterung der Fuß- und Radwege genutzt werden.
Konkrete Ausgestaltung dieser Lösung:
Richtung Altstadt vom Burgerking kommend wird der Autoverkehr einspurig auf die Innbrücke geführt. Dass die Innbrücke von Beginn an zweispurig ist, bringt somit keinen Vorteil. Es reicht völlig, wenn die Innbrücke ab Brückenmitte, wenn der Verkehr auf die Ampel zusteuert, zweispurig wird.
Dasselbe gilt auch für die Gegenrichtung von der Altstadt Richtung Burgerking. Hier wird der Durchgangsverkehr (ehemalige B12) zwar theoretisch zweispurig auf die Brücke geführt, in der Praxis ist die linke Spur aber immer durch Linksabbieger Richtung Altstadt/Friedhof blockiert, weshalb der Verkehr Richtung Brücke de facto nur über die rechte Spur erfolgt. D.h. auch hier ist es ausreichend, wenn die Fahrbahn erst ab der Brückenmitte zweispurig wird. Dies ist in der folgenden Skizze dargestellt:*)

*) Grafik: Stadtrat Dr. Matthias Kraft

Fazit: Der Autoverkehr wird nicht beeinträchtigt, wenn er in beide Richtungen einspurig auf die Brücke geführt wird, und erst in der Brückenmitte jeweils eine weitere Fahrspur dazukommt. Damit sind insgesamt 3 Fahrspuren für den Autoverkehr vollkommen ausreichend.

Vorteil: Die Lösung ist kostengünstig und erzeugt mehr Sicherheit für alle Beteiligten. Sie wäre auch sehr gut mit einem Kreisverkehr an der Kreuzung (Giggenbachstachuns) kombinierbar.

Nachtrag

Stadt und Straßenbauamt haben Bedenken, dass eine Verengung der Innbrücke auf drei Spuren in Sonderfällen kritisch sein kann. Das gilt etwa, wenn auf der Brücke ein Unfall stattgefunden hat oder die Brücke als Umleitung etwa für die Autobahn genutzt wird.

Die Begründung ist nicht ganz von der Hand zu weisen, deshalb hier ein …

3. Vorschlag: 3 + 2 Fahrstreifen auf Fahrbahnniveau. Dabei handelt es sich um eine Modifikation des 2. Vorschlags. Die Fußgängerwege werden schmäler gebaut und für den Fahrradverkehr werden jeweils Doppelspuren nahezu auf Fahrbahnniveau eingerichtet und deutlich ausgezeichnet. Es könnte auch durch eine marginale Anhebung oder durch mobile Bodenschwellen eine deutliche und spürbare Abtrennung erfolgen.

Drei + zwei Spuren auf der Innbrücke. Fahrradwege befinden sich nahezu auf Fahrbahnniveau.
Drei + zwei Spuren auf der Innbrücke. Fahrradwege befinden sich nahezu auf Fahrbahnniveau.

Auf diese Weise stehen im Notfall fünf Spuren auf Fahrbahnniveau zur Verfügung. Damit träte im Ernstfall sogar eine Verbesserung für den Straßenverkehr ein. Aber auch für eine hohe Belastung der Fußwege etwa beim Volksfest erhöht sich die Flexibilität. Nachteil sind natürlich schmalere Fußwege.

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