Kategorien
Auto Fahrrad Fußgänger*innen Hotspots Verkehrsmittel

Kapellenstraße: Bald Ende der Gefahrenstelle!

Es gibt etwas zu feiern: In seiner Sitzung vom 25. Mai 2024 entschied der Mühldorfer Stadtrat einstimmig, die gefährliche Eisenbahnunterführung an der Kapellenstraße für Fußgänger und Radler endlich sicherer (bzw. überhaupt erst begehbar) zu machen! Dies angesichts der Tatsache, dass der fällige Neubau der Brücke (die dann zu verbreitern wäre) frühestens in 10 Jahren kommen wird.

Unsere Initiative, allen voran Wolfgang Schönfelder, hat seit Jahren auf diese Gefahrenstelle hingewiesen und eine bessere Lösung gefordert. Diese soll nun endlich im Herbst 24 kommen: Die Stadt will auf der westlichen Seite auf voller Länge den Gehweg auf 2 m verbreitern und auch für Radler öffnen. An der Engstelle soll der Autoverkehr einspurig mit Vorrangregelung geführt werden, wie unten in unserem damaligen Beitrag (siehe unten) vorgeschlagen. Siehe auch den Artikel im Mühldorfer Anzeiger vom 4.5.24 (Link momentan nicht verfügbar).

Zusätzlich schlagen wir folgendes vor:

  • Tempo 30 von der Münchner Straße bis zum Kreisel im Norden, damit die Autos behutsam an die Engstelle heranfahren. Denn aktuell wird im Durchschnitt zu schnell gefahren. Bekanntlich ist der Anhalteweg bei Tempo 50 mehr als doppelt so lang wie bei Tempo 30!
  • Verbesserung der Entwässerung in der Unterführung, um bei Starkregen ein Vollaufen und damit Gefahr für Leib und Leben zu verhindern.
  • Falls sich die Vorrang-Regelung in der Praxis nicht bewährt: Aufstellung einer “intelligenten” Ampel, die je nach Verkehrsaufkommen die Durchfahrt für Fahrzeuge regelt.

Dies war – seit November 2020- der Text unseres “Brennpunktes”:

Die Eisenbahnbrücken stammen offenbar noch aus einer Zeit, in der es wenig Autoverkehr gab und Fußgänger und Radfahrer gefahrlos die Fahrbahn benutzen konnten. Damals hielt man jedenfalls die Einrichtung eines Fuß- oder gar Fahrradweges für überflüssig.

Diese Zeiten sind lange vorüber. Spätestens seit dem Bau der Nordtangente und der Ansiedlung des Globus und anderer Verbrauchermärkte an der Siemensstraße hat der tägliche Autoverkehr, durch die Unterführung enorm zugenommen.
Fußgängerinnen und Radfahrer gibt es tatsächlich immer noch – aber für sie ist kein Platz vorgesehen! Der Fußweg ist viel zu schmal und kaum als solcher zu bezeichnen. Eine Person kann hier gerade noch gehen. Mit Kinderwagen oder Rollstuhl ist der Tunnel nicht passierbar. Für radfahrende Kinder ist er lebensgefährlich!

Die Bahn will irgendwann neue Brücken bauen. Aber jede Verbreiterung zu Gunsten von Fuß- und Radverkehr geht zu Lasten der Stadt. Das wird in jedem Fall enorm teuer. Und wann es soweit ist, steht in den Sternen. Deshalb muss jetzt schon etwas getan werden, um die gefährliche Situation wenigstens bis zum Neubau zu entschärfen.

Lösungsvorschlag

Es sind dort unter der Bahn vier Brücken; bei den drei nördlichen gibt es auf der Ostseite einen schmalen Fußweg, der nicht gebraucht wird. Er hat nach Norden und Süden keinen Anschluß. Lösung: Diesen Fußweg ganz abbauen und seine Breite dem Fußweg auf der Westseite zuschlagen.
Unter der südlichen der vier Brücken den sehr schmalen Fußweg um ca.. 1m verbreitern, die Fläche der KFZ-Fahrbahn wegnehmen.
Den KFZ-Verkehr dann mit diesen Schildern regeln; so funktioniert es in Neumarkt St.Veit, Neuötting , Dorfen und auch Tittmoning an den Stadttoren.


Blick von Norden mit links dem überflüssigen Gehweg auf der Ostseite und dem zu schmalen auf der Westseite. Bis auf 10cm die Breite der Ostseite dem Westgehweg zuschlagen.


Hier an der südlichen Unterführung den westseitigen Gehweg auf Mindestbreite für Kinderwagen und Rollstühle (Barriefreiheit!), verbreitern. Etwa 20cm hochsetzen und mit einem Geländer sichern. Den KFZ-Verkehr in diesem Bereich dann einspurig wie oben genannt.

Letzendlich muss die Politik entscheiden zwischen Fußgängerverkehrssicherheit oder Bequemlichkeit für den KFZ-Verkehr.

25.11.2020
Wolfgang Schönfelder

ergänzt 21.03.23 Heidi Kückelhaus

𝝿