Wenn man vom Stadtwall her kommend nach rechts in den Katharinenplatz einbiegen möchte, steht man oft sehr lange an einer roten Ampel. Das behindert letztlich den Verkehr und führt de facto zu Gefahrensituationen.
Kümmerer | Matthias Kraft |
Status | Erhebung |
Worum geht’s?
Vom Stadtwall her kommend sammeln sich vor der roten Ampel regelmäßig mehrere PKWs, von denen ein großer Teil nach rechts auf den Katharinenplatz abbiegen möchte. Während der von rechts kommenden Grünphase gibt es keinerlei Verkehr der einem Rechtsabbieger entgegensteht. Der Fußgängerverkehr ist meist gering. Gefühlt wäre es also eine deutliche Verbesserung, wenn ein Rechtsabbiegen auch während der Rotphase möglich wäre.
Problematisch ist, dass es keine eigene Abbiegespur gibt, so dass eine Sonderregelung für Rechtsabbieger – etwa durch eine eigene Ampel mit Grünpfeil – keine optimale Wirkung entfaltet.
Ca. 25% Verbesserungspotential
Bei unserer Zählung ergab sich, dass mehr als 25% der Verkehrsteilnehmer von der Möglichkeit profitieren würden, bei Rot rechts abbiegen zu dürfen, selbst wenn es keine separate Rechtsabbiegespur gibt. Dabei wurde an mehreren Tagen folgendermaßen gezählt:
- Als profitierende Teilnehmer wurden alle Fahrzeuge gezählt, die nach der Umschaltung auf Grün rechts abgebogen sind, bis erstmalig ein Teilnehmer geradeaus oder links fuhr.
- Alle nachfolgenden Verkehrsteilnehmer – auch Rechtsabbieger – profitierten nach dieser Zählung nicht von einer Sonderregelung.
Lösungsmöglichkeiten
Es sind mehrere Möglichkeiten denkbar:
- Eigene Abbiegespur, die an der Ampel vorbeigeführt wird. Das wäre definitiv mit Kanonen nach Spatzen geschossen. Alleine die Versiegelung und der Verlust an Grünfläche stehen nicht ansatzweise für den Effekt.
- Ein grüner Ampelpfeil. Solche Lösungen gibt es tatsächlich auch ohne eigene Abbiegespur. Das Konfliktpotential in einer Schlange wartender Autos ist jedoch sehr hoch.
- Ein Grünpfeil auf einem Blechschild (Zeichen 720). Diese Option erlaubt ein vorsichtiges Abbiegen bei Rot und ist an dieser Stelle eine ideale Lösung.
Der Grünpfeil
Das Zeichen wurde zur Wende aus der StVO der DDR übernommen. Diese hatte es 1978 eingeführt und damit die bis dato grundsätzliche Möglichkeit abgeschafft, an einer roten Ampel rechts abzubiegen. Inzwischen wird der Pfeil trotz anfänglicher Skepsis vielfach auch in Bayern eigesetzt.
Bei diesem Zeichen muss der Autofahrer anhalten und kann dann, sofern der Verkehr es zulässt, vorsichtig rechts abbiegen. Der Pfeil wird oftmals auch angebracht, wenn keine eigene Abbiegespur vorhanden ist. Er stellt auch so statistisch eine Verbesserung dar. Am Katharinenplatz sind es etwa die gezählten 25%.
Was spricht dagegen?
Oft werden grundsätzliche Bedenken geäußert, weil die ortsansässigen Autofahrer das Schild schlicht nicht kennen.
Vielfach werden Sicherheitsbedenken vorgebracht, da die Fahrer sich nicht an das Gebot der Vorsicht halten und ohne zu stoppen durchfahren.
Am Katharinenplatz ist eher mit einer Verbesserung der Sicherheitslage zu rechnen (s.nächster Abschnitt)
Die Lösung ist ideal
Die Sicherheit wird erhöht
- An der Kreuzung gibt es keinen von links kommenden Verkehr, der den Abbiegeverkehr kreuzen könnte. Damit entfällt ein typisches Risiko des Grünpfeils.
- Die Kreuzung ist insgesamt sehr übersichtlich.
- Der zu kreuzende W-O-Fußgängerüberweg ist gut einsichtig und wird verhältnismäßig wenig genutzt.
- Biegt der PKW rechts ab, so kreuzt er den parallel laufenden N-S-Fußgängerweg während der Rotphase, was die Sicherheit eher erhöht.
- Insbesondere neigen viele Fahrer wegen der sehr knappen Grünphase der folgenden Ampel zu einer sehr zügigen und unachtsamen Fahrweise. Das stellt ein Risiko für die Fußgänger dar, die gleichzeitig Grün erhalten. Auch dieses Risiko wäre durch eine Abbiegemöglichkeit bei Rot eher reduziert.
Der Verkehrsfluss verbessert sich im Schnitt um 25%.
In ruhigen Zeiten ist der Effekt besonders spürbar. Da die Ampel eine sehr lange Rotphase hat (es gibt zwei Grünphasen für den Verkehr aus dem Katharinenplatz) ergeben sich lange Wartezeiten an einer oft leeren Kreuzung, die hier deutlich minimiert werden können.
Kosten
Nach unserer Recherche kosten ein Grünpfeil ca. 27,- €. Hinzu kommen ggf. teuerere Erklärungstafeln für das Verhalten am Grünpfeil.